Bibliothek der Warschauer Universität

 

Krakowskie-Przedmieście-Straße 26/ 28

 

 

Die Bibliothek ist das charakteristischste Gebäude auf dem Campus der Warschauer Universität. Sie wurde von Stefan Szyller in Zusammenarbeit mit Antoni Jabłoński-Jasieńczyk im Stil der italienischen Renaissance entworfen und 1891-1894 errichtet. Angelegt in Form eines Rechtecks, teilt sich das Gebäude in zwei Hälften, die durch eine Brandschutzmauer getrennt sind. Im dreistöckigen ersten Teil befanden sich u.a. der Katalogsaal, Lesesäle und Arbeitsräume. Die Räumlichkeiten zeichneten sich durch ihre reiche Dekoration aus, der Katalogsaal wurde von einem Glasdach abgeschlossen. Im zweiten Teil befand sich das Büchermagazin, verteilt auf sieben sehr niedrige Stockwerke, so dass ohne Leiter auf die Regale zugegriffen werden konnte. Aus Sicherheitsgründen waren der Boden und die Regale aus Metall. Das Gebäude wurde mehrfach umgebaut. Bei der letzten Sanierung 2002-2005 wurden die Räumlichkeiten grundlegend umgebaut, aus der ehemaligen Bibliothek wurde ein Hörsaalkomplex mit einem großen Auditorium. Dabei wurde u.a. das siebenstöckige Regal aus dem Magazin entfernt, eine der wenigen erhaltenen Konstruktionen dieser Art in Europa. Die Fassade blieb unverändert. Besonders charakteristisch ist die Frontfassade: neben dem Eingang befinden sich Nischen mit Statuen von Sophokles und Demosthenes, abgeschlossen wird das Portal durch eine Attika mit einer Darstellung Apollos mit Urania und Kalliope (Apotheose von Wissen und Wissenschaft).