August Karol Diehl

 

(1837-1908), Superintendent der evangelisch-reformierten Kirche im Königreich Polen.
Er wurde am 13. August 1837 geboren, die Familie stammte aus dem Rheinland. Der Vater Karol August (1798-1876) war Kaufmann und Leiter des evangelisch-reformierten Friedhofs. Seine Mutter war Christiana Wilhelmina Hummel. Der junge August Karol Diehl besuchte die Elementarschule der evangelisch-reformierten Gemeinde, die philologische Kreisschule in Warschau und das Gouvernementgymnasium, das er 1855 abschloss. Ab 1856 studierte er an der Theologischen Fakultät der Universität Dorpat. Nach vier Jahren kehrte er nach Warschau zurück und wurde Assistent des damaligen Superintendenten Pfarrer Józef Spleszyński, zudem Adjunkt der Warschauer Gemeinde und Mitglied des Konsistoriums. Er unterrichtete Religion in einigen Warschauer Schulen. Nach dem Tod von Pfarrer Spleszyński wurde er zu seinem Nachfolger gewählt und zum Pfarrer der Warschauer Gemeinde und Superintendanten ernannt, zudem war er stellvertretender Vorsitzender des Konsistoriums. Diese Ämter hatte er bis zu seinem Tod am 27. Februar 1908 inne. Sein Wirken konzentrierte sich auf Warschau. 1880 weihte er die evangelisch-reformierte Kirche in der Leszno-Straße (heute Solidarność-Allee 76). Er arbeitete an der Übersetzung des Neuen Testaments ins Polnische und sammelte religiöse Lieder der polnischen evangelisch-reformierten Kirche.

[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Edmund Bursche; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 2, Warszawa 1934; Jadwiga i Eugeniusz Szulcowie, Cmentarz Ewangelicko-Reformowany w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]