Zehn Jahre „Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert“

2020-02-10

 

Am 23. Januar 2020, zehn Jahre nach der Eröffnung der Ausstellung „Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert“, kamen im Haus der Begegnung mit der Geschichte (DSH) zahlreiche Nachfahren der in der Ausstellung porträtierten deutschstämmigen Familien zusammen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Tomasz Markiewicz, der das Projekt seitens der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) koordinierte. Keine einfache Aufgabe bei einem derart dicht gedrängten Programm.


Zu Beginn der Veranstaltung wurde der Film „Zehn Jahre ,Polen aus freier Wahl‘ “ gezeigt (Videolink unter dem Artikel), in dem die Autoren der Ausstellung Tomasz Markiewicz, Tadeusz W. Świątek und Krzysztof Wittels von einzelnen Stationen des gemeinsamen Projekts vom DSH und von der SdpZ erzählen: von der Ausstellung 2010; von der Wanderausstellung, die 2011 in Berlin und 2012 in Dresden gastierte und danach an verschiedenen Orten in Warschau zu sehen war; von dem 2012 veröffentlichten Bildband „Polen aus freier Wahl“; von der 2014 erstellten deutsch-polnischen Internetseite „polacyzwyboru.pl“ beziehungsweise „polenausfreierwahl.de“ und der Facebook-Fanpage; von dem 2015 herausgegebenen Bildungspaket sowie von den 2015 und 2018 veranstalteten Schülerwettbewerben. Die Autoren betonen, dass das Projekt fortgesetzt wird.


Anschließend begrüßte der Direktor des DSH Piotr Jakubowski die Anwesenden, wobei er „Polen aus freier Wahl“ als eines der wichtigsten Projekte des DSH bezeichnete: „Es kommt selten vor, dass wir das zehnjährige Jubiläum eines Projekts feiern. Doch in diesem Fall lebt das Projekt, ständig tauchen neue Familienandenken, Geschichten und Ideen auf.“ Piotr Jakubowski bedankte sich bei der SdpZ für die Einladung zur Mitarbeit am Projekt. Cornelius Ochmann, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der SdpZ, betonte hingegen, dass das Projekt vor allem dank der Nachfahren der deutschstämmigen Familien fortgesetzt wird, die es um neue Inhalte bereichern. Er versicherte, dass die Stiftung das Projekt „Polen aus freier Wahl“ auch weiterhin fördern wird.


Danach sprach Tomasz Markiewicz mit Autoren ausgewählter Bücher, für die das Projekt „Polen aus freier Wahl“ eine Inspirationsquelle gewesen war. Unter dem Motto „Familiengeschichte im Buch erzählt“ unterhielt er sich mit Maria Klawe-Mazurowa (Autorin des Buches „Z Meklemburgii do Warszawy. Dzieje potomków Jana Henryka Klawe“ [Von Mecklenburg nach Warschau. Die Geschichte der Nachkommen von Jan Henryk Klawe], Bd. 1, Warschau 2017) darüber, wie man in Archiven Dokumente über die eigene Familie findet; mit Danuta Jackiewicz (Autorin des Bildbandes „Fotografowie Warszawy. Karol Beyer 1818-1877“ [Warschaus Fotografen. Karol Beyer 1818-1877], Warschau 2012) darüber, wie man für eine Biografie über eine historische Persönlichkeit recherchiert; und mit Krzysztof Wittels (Herausgeber des Buches „Fabryka Norblina. Opowieść o niezwykłej fabryce“ [Die Norblin-Fabrik. Erzählung über eine ungewöhnliche Fabrik], Warschau 2012) über den von Nachfahren der ehemaligen Fabrikbesitzer (u. a. der Familien Norblin und Werner) gegründeten Verein „Nasz Norblin“ [Unser Norblin]. Jedem Gespräch ging ein kurzer Film voraus, in dem das jeweilige Buch vorgestellt wurde.


Nach den drei Gesprächen zeigte Tadeusz W. Świątek in seiner Präsentation „Familiensachen“, wie man anhand von Gegenständen aus dem Familienbesitz die Geschichte der eigenen Familie erzählen kann.