Aleksander Liebelt

 

(1878-1960), Kaufmann.
Die Familie Liebelt stammte aus dem Grenzgebiet zwischen Elsass und Lothringen, ließ sich später in Sachsen und am Anfang des 18. Jahrhunderts in Preußen nieder. Zu Zeiten von König Stanislaus August Poniatowski kamen Jan Henryk und Jakub Liebelt als erste Vertreter der Familie aus Thorn nach Warschau. Die Eltern von Aleksander Liebelt waren Jan Wilhelm und Julia Marcela Liebelt (Tochter des Lebensmittelunternehmers August Ristow und seiner Ehefrau Dorota Justyna, geb. Klawe). Aleksander Liebelt besuchte die Handelsschule der Kaufmannsvereinigung in der Prosta-Straße und die Handelsakademie in Berlin. 1902 heiratete er Aleksandra Krupińska, die Tochter von Maciej und Tekla, geb. Marzęcka. Nach der Hochzeit zogen sie nach Mokotów um, damals ein Vorort von Warschau. 1902-1914 betrieb er das Kolonialwarengeschäft „J. W. Libelt und Söhne”. 1924-1929 hieß das Geschäft „Gebrüder Libelt”. Aleksander Liebelt besaß zudem einige Immobilien in Warschau (Zielna-Straße 4, Ogrodowa-Straße 53, Sybilla-Straße 17). Seit 1905 leitete er die Seifen- und Stearinkerzenfabrik „Gebrüder Libelt und Co.”, die sich im Szuster-Garten befand. Den Nachnamen hatte er zur Vereinfachung polonisiert. Durch die deutschen Beschlagnahmen während des Ersten Weltkrieges musste der Betrieb 1916 Konkurs anmelden. 1929 zog sich Aleksander Liebelt aus dem Geschäft zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließen es die kommunistischen Behörden nicht zu, den Laden wieder zu eröffnen. Zwei seiner Nachkommen starben im Kindesalter.

[Quelle: Tadeusz Władysław Świątek, Rody warszawskie, Warszawa 2007]