Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1742-1796/97), Kaufmann.
Die Familie Liebelt stammte aus dem Grenzgebiet zwischen Elsass und Lothringen, ließ sich später in Sachsen und am Anfang des 18. Jahrhunderts in Preußen nieder. Jan Henryk Liebelt kam zu Zeiten von König Stanislaus August Poniatowski aus Thorn nach Warschau. Zusammen mit seinem Bruder Jakub, ebenfalls Tuchwarenhändler, eröffnete er in Warschau in der Nowy-Świat-Straße 66 ein Tuchhandelshaus. Die Waren wurden aus Hamburg geliefert. Ein weiteres Geschäft betrieben sie in der Koźla-Straße 1820. Die Gebrüder engagierten sich in der evangelischen Kirche und Warschauer Freimaurerlogen, u. a. „Göttin von Eleusis”, wo sie verschiedene Posten einnahmen. Jan Henryk hatte zwei Söhne: Jan Samuel und Teodor. Er verstarb wahrscheinlich 1796 oder 1797 und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof in Warschau beigesetzt.

[Quellen: Tadeusz Władysław Świątek, Rody warszawskie, Warszawa 2007; Władysław Smoleński, Mieszczaństwo warszawskie, Warszawa 1917 (2. Aufl. 1976); Władysław Smoleński, Sekta farmazonii warszawskiej, Warszawa 1980]