Aleksander Schiele

 

(1890-1976), Ingenieur, Architekt, Unternehmer, Bergsteiger.
Seine Eltern waren Kazimierz Ludwik und Anna Schiele, geb. Temler. Die Familie Schiele stammte aus Thüringen und kam an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert nach Warschau. Aleksander Schiele besuchte die Schule von Edward Rontaler und studierte Architektur an der Höheren Technischen Schule in Wien. Er arbeitete im Familienbetrieb „Vereinigte Warschauer Brauereien Haberbusch und Schiele“ als Vorstandsmitglied und Direktor. Er war Bergsteiger aus Leidenschaft und engagierte sich in der Polnischen Tatra-Gesellschaft, der Polnischen Touristisch-Landschaftlichen Gesellschaft und in der Freiwilligen Bergrettung. Er bestieg Gipfel in der Tatra und in den Alpen, zudem verfasste er Artikel und Bücher über den Alpinismus und Skisport. Zusammen mit seinem Bruder Kazimierz gründete er in Zakopane die erste „Mechanische Skifabrik Gebrüder Schiele und Co.“. Während der Besatzungszeit weigerte er sich, die Volksliste zu unterzeichen und engagierte sich in der Heimatarmee, indem er das Gelände der Brauerei für konspirative Arbeit nutzte – u. a. für die Verpflegung des Ghettos und militärische Übungen. Nach dem Krieg wirkte er beim Wiederaufbau von historischen Gebäuden mit, u. a. baute er das Blank-Palais wieder auf. Er beteiligte sich am Wiederaufbau der Brauerei und wurde nach deren Verstaatlichung Verwaltungsdirektor. Damit war er einer der wenigen ehemaligen Besitzer, die nach der Verstaatlichung in ihrem eigenen Betrieb beschäftigt waren, zudem in leitender Funktion.

[Quellen: Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Ewangelicy Warszawscy w walce o niepodległość 1939-45, Warszawa 2007]