August Teodor Werner

 

(1836-1902), Handwerker, Goldschmied.
Er wurde am 13. April 1836 in Warschau geboren, seine Eltern waren Jan Bogobojny (1795-1861) und Maria Julia Werner, geb. Hellwig. Sein Großvater Samuel Friedrich (1761-1836) war deutscher Abstammung und wurde in Obersitzko (Obrzycko bei Posen) geboren, von wo er nach Warschau zog. August Werner lernte das Goldschmiedehandwerk in Warschau und perfektionierte seine Fähigkeiten in Krakau, Wien und Paris. Nach seiner Rückkehr arbeitete er im Goldschmiedebetrieb von Karol Filip Malcz. 1864 übernahm er den Betrieb seines Arbeitgebers und verlagerte ihn in das Gebäude von Karol Beyer an der Ecke Królewska- und Krakowskie-Przedmieście-Straße. Im gleichen Jahr noch heiratete er Albertyna Wilhelmina Norblin (1843-1912), die bald (gemeinsam mit ihrem Bruder Ludwik Norblin) Miteigentümerin der Metallfabrik der Familie Norblin in der Chłodna-Straße 933 wurde. Werners Betrieb und die Norblin-Firma fusionierten, 1882 übernahm die Gesellschaft die Metallfabrik der Familie Buch in der Żelazna-Straße 1146. Im Jahr 1893 wurde die Gesellschaft in die Aktiengesellschaft „Norblin, Gebrüder Buch und T. Werner” umgewandelt. Sie war eine der größten Firmen der Metallbranche im Königreich Polen. In der Fabrik in der Żelazna-Straße wurden kunstvolles Tafelgeschirr und Halbfertigprodukte aus Buntmetall hergestellt. Die Firma führte zahlreiche soziale Einrichtungen für die Arbeiter ein: Kinderbetreuung, Ambulanz, ein kleines Krankenhaus, das ständige medizinische Versorgung sicherstellte. Die Firma bezahlte die Kosten für die Schulbildung von 90 Arbeiterkindern, führte eine Darlehens- und eine Sparkasse sowie einen Altersvorsorgefonds ein. August Teodor und seine Frau hatten fünf Kinder, u.a.: Wacław Henryk (1879-1948), Physiker und Pädagoge, und Teodor Sylwester (1867-1919), langjähriger Direktor der Fabrik in der Żelazna-Straße. Die Firma bestand bis zu ihrer Verstaatlichung im Jahr 1948. August Teodor Werner starb am 20. Mai 1902. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen Söhnen ruht er auf dem evangelisch-reformierten Friedhof in Warschau.

[Quellen: Stanisław Werner, Korzenie, Warszawa 2002; Jadwiga i Eugeniusz Szulcowie, Cmentarz Ewangelicko-Reformowany w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]