Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1844-1916), Kaufmann.
Er wurde am 22. November in Seroczyn östlich von Warschau geboren. Seine Eltern waren der Großgrundbesitzer Bogusław (1810-1870) und Wilhelmina Karolina Werner, geb. Meissner (1823-1861). Sein Großvater war Samuel Friedrich Werner (1761-1836), der deutscher Herkunft war und aus Obersitzko (Obrzycko bei Posen) stammte, von wo er nach Warschau zog. Nach dem Realgymnasium studierte Bronisław Fryderyk an der Warschauer Hochschule. Bei Ausbruch des Januaraufstandes 1863 wurde das Gut seines Vaters in Seroczyn ein Basislager für die aufständischen Truppen unter Oberst Walenty Lewandowski. Bronisław Werner nahm als Unteroffizier der Schützen in der Abteilung von Rudolf Różański am Aufstand teil. Für besondere Tapferkeit während des Gefechts bei Gręzówka wurde er zum Unterleutnant ernannt. Als Nachrichtenkurier der Aufständischen wurde er verhaftet und in die Verbannung nach Orenburg am Ural geschickt. Nach fünf Jahren kehrte er nach Warschau zurück und wurde Kaufmann. 1874 heiratete er Maria Strasburger (1854-1939). Als Direktor der Städtischen Kreditgesellschaft begab er sich 1916 nach Berlin, um Lebensmittel für das hungernde Warschau zu erhalten. In Berlin verstarb er überraschend am 11. März 1916.

[Quellen: Stanisław Werner, Korzenie, Warszawa 2002; Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]