Friedrich Christoph Dietrich

 

(1779-1847), Kupferstecher.
Er wurde am 3. April 1779 in Öhringen in Württemberg als Sohn eines Goldschmiedes am Hofe des Fürsten Hohenlohe geboren. Er lernte bei dem Baumeister J.S. Probst, dem Historienmaler Johann J. Schillinger und dem Architekten Johann G. Glenck. Später ging er nach Augsburg, um in der Stechereiwerkstatt von Johann D. Herz d. J. und anschließend bei Christian Haldenwang in Karlsruhe in die Lehre zu gehen. Nach 1804 kehrte er nach Öhringen zurück, wo er höfischer Kupferstecher wurde. Nach dem Tod von Fürst Hohenlohe versuchte er sein Glück in Amsterdam, London, Berlin, Posen und schließlich in Warschau. Dank der Unterstützung von Stanisław Kostka Potocki übertrug ihm die Regierungskommission für Religiöse Bekenntnisse und Öffentliche Aufklärung 1819 den Auftrag, 24 Tafeln für die Publikation der Königsgräber Monumenta Regnum Poloniae Cracoviensia zu erstellen. Zugleich übernahm er Verwaltungsfunktionen. 1820 wurde er königlicher Jagdaufseher, fünf Jahre später Inspektor der Hauptdirektion der Kreditgesellschaft. Als Kupferstecher erstellte er viele Illustrationen für Zeitschriften, Publikationen von Franciszek Dmochowski sowie Panoramen Warschaus, Krakaus und Lublins. Zudem dokumentierte er in seinen Arbeiten die blutigen Ereignisse auf den Straßen Warschaus, die zum Ausbruch des Novemberaufstandes 1830 führten. Gegen Ende seines Lebens siedelte er noch Łódź über, wo er sich mit Typhus infizierte und am 25. Mai 1847 starb. Er war zweimal verheiratet: mit Christiana Stricker, aus der Ehe ging u. a. der Sohn Friedrich Adolf hervor, sowie mit Aniela Miłobędzka. Insgesamt hatte er sechs Kinder.

[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Maria Bartczakówna]