Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1793-1865) – Industrieller.

Er wurde am 24. (oder 27.) März 1793 in Pirna in Sachsen geboren. Er war der Sohn von Jan Karol (gest. 1808) und Anna Falkowska (gest. 1813) und der Enkel von Christian August, Regimentführer der Piński-Fußtruppe, der im Jahr 1769 in den Adelsstand erhoben wurde. Fryderyk ging in Dresden zur Schule und kam im Jahr 1810 nach Warschau, wo er anfangs eine Stelle als Buchhalter in der Kommissionsbesetzung der königlich-sächsischen Porzellanfabrik annahm. Er wechselte seine Arbeit häufig. Er arbeitete im Bankkontor Dückert, daraufhin für fast ein Vierteljahrhundert als Direktor einer Teppichfabrik in der Czerniakowska-Straße 3041A. Bormann leitete diese Firma mit Erfolg, sie weitete ihre Produktion auf Woll- und Flanellprodukte aus und beschäftigte dadurch mehrere hundert Arbeiter. Nach der Auflösung der Fabrik gründete Bormann einen Produktionsbetrieb für Zichorie in der Pokorna-Straße 2214A.
 

Fryderyk war verheiratet mit Antonina Hellwig (1808-1890). Die beiden hatten 13 gemeinsame  Kinder, darunter Maurycy Robert (1845-1913), Ingenieur und Unternehmer sowie Gründer der Fabrik „Bormann, Szwede i Ska”, die sich auf die Produktion von Geräten für die Zuckerproduktion und für Brennereien spezialisierte.

Fryderyk Bormann starb am 12. Februar 1865 in Warschau und wurde ebenda auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.