Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1868-1936), Besitzer einer Tafelgeschirrfabrik.
Er wurde am 20. April 1868 in Warschau geboren. Seine Eltern waren Juliusz Józef und Waleria Henneberg, geb. Bałandowicz. Das Adelsgeschlecht Henneberg (eigenes Wappen) stammt aus Preußen. Der Großvater Johann Friedrich Henneberg (1768–1819) wurde in Berlin geboren und war Gutsbesitzer von Czyżew und Szczytno im Kreis Sochaczew. Der Vater von Julian gründete gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm und Michał Czajkowski 1857 in Warschau eine Tafelgeschirrfabrik. Sie wurde bald in den Stadtteil Wola verlegt und änderte den Namen in „Gebrüder Henneberg“. Julian Henneberg besuchte die Realschule von Jan Pankiewicz in Warschau und die Schule für Angewandte Kunst in Dresden. 1888 begann er, bei seinem Vater zu arbeiten. Später übernahm er mit seinem Bruder Stanisław (gest. 1908) den Betrieb, den er ab 1908 alleine und 1911-1924 mit Józef Strasburger als Partner führte. Bis 1931 leitete er selbst, solange es seine Gesundheit zuließ, die Produktion. Er nahm auch aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. 1906 war er Mitorganisator des Wola-Kreises und später Vorstandsmitglied des Polnischen Schulverbandes. Er hatte auch zahlreiche Funktionen in der evangelisch-augsburgischen Gemeinde inne. Er war verheiratet mit Halina Scholtze und verstarb am 10. Januar 1936 in Warschau.

[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Joanna Matejkowa; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]