Stanisław Leopold Pfeiffer
(1856-1929), Gerberei-Miteigentümer.
Sein Ururgroßvater Walter Pfeiffer kam während der Herrschaft der sächsischen Dynastie aus Ballingen in Württemberg nach Warschau. 1727 gründete er in Warschau eine Gerbereiwerkstatt an der Ecke der Straßen Leszno und Orla. Er heiratete die Polin Anna Zuzanna Wilkowicz, sie hatten zwei Söhne: Jan Walter und Jan Chrystian, die beide den Beruf des Vaters erlernten. Der Sohn von Jan Chrystian, Jan Henryk, verlegte die Gerberei in die Nowolipie-Straße. Sein Sohn, Stanisław Fryderyk (1819–1890), der Vater von Stanisław Leopold, heiratete Zuzanna Anatolia Temler (1823-1910), die Tochter des Gerbereibesitzers Jan Temler. Der jüngste Sohn Mieczysław Sylwester (1861–1918) war Ingenieur, Mitbegründer der Motorenfabrik „Perkun” und engagierte sich für gesellschaftliche Belange. Stanisław Leopold Pfeiffer studierte am Wissenschaftlich-Empirischen Institut der Gerbereiindustrie in Wien und sammelte in Österreich und Paris praktische Erfahrungen. Nach der Rückkehr nach Polen gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Władysław (1854–1898) ein Gerbereiunternehmen unter dem Namen „Gebrüder Pfeiffer”. 1899 traten Jan Józef Szlenkier und Stanisław Froelich der Firma bei. Pfeiffer heiratete Maria Emilia Temler (die Schwester seiner Schwägerin Julia Amalia) und verband die Familie Pfeiffer und Temler noch enger miteinander. Auf der Ehe gingen zwei Söhne hervor: Józef Mieczysław, späterer Unternehmer, und Stanisław Aleksander. Stanisław Leopold Pfeiffer widmete sich neben seiner beruflichen Tätigkeit auch der Philantropie. Er starb am 13. Januar 1929 in Konstancin und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof in Warschau beigesetzt.
[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Ireneusz Ihnatowicz und Jerzy Tomaszewski; Józef Mieczysław Pfeiffer, Wspomnienia warszawskiego przemysłowca, Warszawa 2003; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]