Polen aus freier Wahl
Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert

(1742-1808), Kutschenhersteller.
Er wurde in Preußisch Holland (heute Pasłęk) in Preußen geboren und entstammte einer preußischen Bürgerfamilie. Er heiratete Anna Zofia Krause, Tochter eines Warschauer Kutschenfabrikanten. Den Beruf erlernte er auf Reisen durch Europa. Um 1768 kam er nach Warschau und gründete eine kleine Werkstatt an Rymarska-Straße. In kurzer Zeit erweiterte er sie zur einer großen Manufaktur und verlegte sie in die Elektoralna-Straße 750/751. Der Dangel-Betrieb gehörte zu den größten und bekanntesten in Europa, der ca. 100 Modelle zu verschiedenen Preisen herstellte. Der Vierjährige Sejm (1788-1792) verlieh Dangel am 11. November 1790 den Adelstitel und ein Wappen. Während des Kościuszko-Aufstandes 1794 engagierte er sich in dem sechsköpfigen Pferde- und Gespanndepartement, das einen Teil des Allgemeinen Kriegskommissariats bildete. 1798 erhielt er einen preußischen Erbadelstitel mit Baronia. Er hatte ein erhebliches Vermögen angehäuft, besaß mehrere Häuser in Warschau und ausgedehnte Landgüter außerhalb der Stadt. Er verstarb am 21. Februar 1808 in Warschau und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof beigesetzt.

[Quellen: Biogramm im Polski Słownik Biograficzny von Wiktor Kornatowski; Eugeniusz Szulc, Cmentarz Ewangelicko-Augsburski w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989]