Wacław Henryk Werner
(1879-1948), Physiker, Pädagoge, Industrieller.
Er kam am 14. April 1879 in Warschau zur Welt, seine Eltern waren August Teodor, Industrieller und Goldschmied, und Albertyna Wilhelmina Werner, geb. Norblin. Sein Urgroßvater Samuel Friedrich (1761-1836) war deutscher Abstammung und wurde in Obersitzko (Obrzycko bei Posen) geboren, von wo er nach Warschau zog. Wacław Henryk Werner studierte erst an der Polytechnischen Hochschule in Darmstadt und dann Physik an der Universität Krakau, in Göttingen und schließlich in Freiburg, wo er den Doktortitel erwarb. In den Jahren 1915-1924 arbeitete er am Physiklehrstuhl der Polytechnischen Hochschule Warschau und 1925-1926 im Internationalen Institut für Niedertemperaturen in Leiden (Holland). Werner war aktives Mitglied der Polnischen Turnervereinigung, schrieb Lehrbücher und -pläne und lehrte viele Jahre lang Sport am Mädchengymnasium „Janina Tymińska” in Warschau. Er war auch Teilhaber und Aufsichtsratmitglied der größtenteils in Familienbesitz befindlichen Firma „Norblin, Gebrüder Buch und T. Werner”. Während der deutschen Besatzung war er Vorsitzender des charitativen Zentralhilfsrats in Brwinów bei Warschau. Nach dem Scheitern des Warschauer Aufstands 1944 versteckten sich in seinem Haus viele Flüchtlinge aus Warschau. Werner war zweimal verheiratet: zuerst mit Zofia Schuch, und dann mit Jadwiga Zalewska, Doktorin für Geburtshilfe. Er starb am 29. März 1948 in Brwinów und wurde auf dem evangelisch-augsburgischen Friedhof in Warschau beigesetzt.
[Quellen: Stanisław Werner, Korzenie, Warszawa 2002; Jadwiga und Eugeniusz Szulcowie, Cmentarz Ewangelicko-Reformowany w Warszawie. Zmarli i ich rodziny, Warszawa 1989; Stanisław Łoza, Rodziny polskie pochodzenia cudzoziemskiego osiadłe w Warszawie i okolicach, Band 1, Warszawa 1932]